Region.
Im letzten Jahr sind weniger Menschen von außerhalb in die Städte und Gemeinden des hannoverschen Umlandes zugezogen: Mit 18.563 wurde das Vorjahresniveau um 446 unterboten. Bei einem um 679 Personen gestiegenen Außenfortzug hat dies zur Folge, dass die 20 Städte und Gemeinden um die Landeshauptstadt Hannover unter dem Strich erstmals seit 2009 mehr Fortzüge aus der Region als Zuzüge in die Region aufweisen.
Die aktuellen Zahlen der „Wanderungsbewegung 2019“ haben jetzt die Statistikerinnen und Statistiker der Region Hannover veröffentlicht. Neben der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Geburten und Sterbefälle) kommt bei der Beobachtung und Analyse der Einwohnerzahl den sogenannten Wanderungen (räumliche Bevölkerungsbewegung) eine zentrale Bedeutung zu. Die Wanderungen bilden aber auch die Mobilität der Bevölkerung ab.
Alle Städte und Gemeinden im Umland generieren über die innerregionale Wanderung dennoch einen Bevölkerungszuwachs, weil hier Zahl der Zuzüge über der Zahl der Fortzüge liegt. Im Vergleich zum Vorjahr haben insbesondere Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Laatzen, Lehrte, Sehnde und Wennigsen (Deister) ihren Wanderungsgewinn aus der innerregionalen Wanderung deutlich steigern können. Garbsen hatte im Vorjahr als einzige Kommune des Umlands noch einen negativen Saldo aus der innerregionalen Wanderung und erzielt 2019 nun aus den innerregionalen Wanderungen den dritthöchsten Wanderungsgewinn aller Städte und Gemeinden des Umlands nach Langenhagen und Laatzen. Deutlich vermindert hat sich hingegen der Wanderungsgewinn in Burgdorf, Isernhagen, Ronnenberg und Seelze.
Zusammengenommen entspricht die Summe des Zuzugsüberschusses der Städte und Gemeinden in der binnenregionalen Wanderung rechnerisch einem gegenüber den Jahren 2016 bis 2018 gesteigerten Wanderungsverlust der Landeshauptstadt Hannover um etwa rund 400 Personen im Jahr 2019 – von circa 3.500 Einwohnerinnen und Einwohnern auf über 4.000. Dies ist der höchste Wanderungsgewinnsaldo des Umlandes in den letzten 15 Jahren.
Zurückzuführen ist dieser Wert jedoch nur begrenzt auf eine wachsende Zahl von Fortzügen ins Umland: Von 2008 bis 2015 ist zwar die Zahl der Zuzüge aus der Landeshauptstadt Hannover ins Umland nahezu konstant angestiegen, doch seitdem bewegt sie sich in etwa auf gleichbleibendem Niveau. Die Zahl der Zuzüge liegt 2019 mit 10.690 etwas unterhalb des Vorjahreswertes und etwas oberhalb des 2016 erreichten Wertes. Wenn man einbezieht, dass sich in der letzten Dekade die Zahl der Personen am Hauptwohnsitz der Landeshauptstadt Hannover deutlich erhöht hat (allein seit 2011 um rund 30.000), so ist keine gestiegene Wanderungsdynamik festzustellen. Zu beachten ist daher die leicht rückläufige Zahl der Fortzüge aus dem Umland in die Landeshauptstadt Hannover. Mit 6.851 Fortzügen in die Landeshauptstadt Hannover ist 2019 der niedrigste Wert seit 2005 erreicht worden.
Alle Zahlen der „Statistischen Kurzinformationen 05/2020“ zu den innerregionalen Wanderungsbewegungen können im Internet unter www.hannover.de eingesehen oder heruntergeladen werden.
Grundlage der Bevölkerungsstatistik der Region Hannover ist ein Datenabzug aus den Einwohnermelderegistern der 20 Städte und Gemeinden des Umlands. Die daraus er-mittelten Daten geben Auskunft über Zu- und Fortzüge in diesen 20 Städten und Gemeinden, soweit das Quell- oder Zielgebiet der interkommunalen Wanderung eine andere Stadt und Gemeinde in der Region Hannover ist. Die Daten beziehen vor diesem Hintergrund auch Zu- und Fortzüge aus beziehungsweise in die Landeshauptstadt Hannover ein. Bei den für Hannover angegebenen Werten handelt es sich somit um Daten, wie sie sich in den Melderegistern der Städte und Gemeinden im Umland abbilden. Diese Daten können von der Statistik abweichen, welche die Landeshauptstadt Hannover selbst aufbereitet, da diese sich auf das eigene Melderegister stützt. Aber auch Daten der Kommunen im Umland können im Verhältnis zueinander unterschiedliche Ergebnisse in Bezug auf die interkommunale Wanderungsbilanz aufweisen. Dieses kann etwa aus dem Stichtag der Erhebung herrühren. Maßgeblich für die vorliegende Statistik ist der Erfassungstag.