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Doppelmord Holtensen – Wem gehört das Messer im Öltank?

Angeklagter Ayas A. vor dem Landgericht Hannover.

Holtensen/Hannover. Gestern Nachmittag ging der Prozess zum Doppelmord in Holtensen (Wennigsen) weiter. Dem Angeklagten Ayas A. wird der Mord an dem Ehepaar U. vorgeworfen. Aus Geldnot soll er das Ehepaar aus Habgier mit diversen Messerstichen getötet haben. Bislang war es ein reiner Indizienprozess – das könnte sich nun ändern. .

Es sollte ein ruhiger Prozesstag werden, doch dann folgte die Überraschung. Die Tochter, Nebenklägerin, von Karsten und Sabine U. sagte als Zeugin aus und berichtetet von einem Messerfund.

Wie kam das Messer in den Öltank?

Das Ehepaar U. wurden mit diversen Messerstichen umgebracht. Karsten U. auf seinem Bürostuhl im Keller. Sabine U. im Kellerflur. Ein psychiatrischer Gutachter hatte sich mit Ayas A. befasst und mit ihm gesprochen und die Tat als charakterfremd für den Angeklagten eingeordnet. Jedoch verwies er auch auf das Phänomen der „Übertötung“, wenn ein Täter von seiner eigenen Tat übermannt werde. „Jeder Bürger kann in der entsprechenden Situation zum Mörder werden“, sagte der Gutachter beim vorletzten Prozesstag am 16. März.

Es gibt keine Zeugen zu der Tat und die Auswertungen der Handydaten ergaben, dass weder das Werkstatt-Handy noch das Privat-Handy von A. zur Tatzeit am Tatort waren. A. bestreitet die Tat und beteuert, dass er auf U. und dessen Meistertitel angewiesen war. Die Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden. Möglicherweise bis jetzt.

Die Tochter berichtete, dass derzeit ein neuer Mieter die Werkstatt umbaue und auch eine neue Heizungsanlage eingebaut werden soll. Handwerker hätten daher die Anlage begutachtet und so ein Messer entdeckt. „Wir wissen bislang aber nicht, wie lange das Messer dort schon gelegen hat, die Untersuchungen laufen weiter“, erklärte Annika Osterloh, Pressesprecherin am Landgericht, nach dem Prozess. Ergebnisse sollen bis zum nächsten Prozesstag vorliegen.

Es könnte die Wende im Indizienprozess sein

Da es bislang an klaren Beweisen und Verbindungen von A. zur Tat fehlte und sich die Staatsanwaltschaft auf Indizien und die finanzielle Situation von A. beruft, hofft diese nun auf einen klaren Zusammenhang zwischen A. und der Tat. Für die Verteidigung könnte es ein entlastender Beweis werden, wenn auch das Messer nicht mit ihrem Mandanten in Verbindung gebracht werden kann.

Ob das Messer die Wende im Indizienprozess bringen wird muss abgewartet werden. Die Ergebnisse sollen zu einem der nächsten Prozesstage vorliegen. Der nächste Prozesstermin ist der 11. April.