Wennigsen.
Von der Brücke (im Bereich der Einmündung Sorsumer Straße) ist nur die Wegedecke aus Rundhölzern erfasst worden. Die Brücke ist mindestens 2,3 m lang und 1,2 m breit, setzt sich aber noch jenseits der Suchschachtung fort. Sie führte über den in historischen Karten eingezeichneten Bachlauf, der im Bereich der heutigen Hauptstraße verlief, und verband das Kloster (im Norden) mit den Ackerflächen „Vor dem Kirchthore“ und der historischen Wegeverbindung nach Evestorf (im Süden). Vermutlich ist die Brücke in der ausgehenden frühen Neuzeit (17. – 18. Jahrhundert) errichtet worden. Die geplanten dendrochronologischen Analysen werden eine genauere zeitliche Einordnung ermöglichen.
Die genaue Lage und das Aussehen bzw. der Aufbau der Brücke wurden dokumentiert, also vermessen, fotografiert, gezeichnet und beschrieben. Die wenigen Keramikscherben (u.a. so genannte „Werra-Weser-Ware“, wie sie zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert in Ortschaften im Umland der Weser und ihrer Quellflüsse gefertigt wurde) aus den Erdschichten oberhalb der Brücke wurden zudem geborgen. Für die dendrochronologische Analyse (s.u.) wurden aus der hölzernen Konstruktion Proben herausgesägt. Die gesetzlich vorgeschriebene archäologische Begleitung der Bauarbeiten und die Untersuchung der dabei aufgedeckten archäologischen Befunde werden in enger Abstimmung zwischen Bauherr, Baufirma und archäologischer Denkmalpflege in das Bauvorhaben eingetaktet. Ob sich eine Verzögerung der Bauarbeiten daraus ergibt, konnte die Region Hannover derzeit nicht mitteilen.
Dendrochronologie: Methode zur jahrgenauen Datierung von Hölzern mittels der Jahresringe. Klimatische Änderungen beeinflussen das Wachstum und somit die Dicke der Jahrringe. Deshalb weisen gleichzeitig gewachsene Bäume einer Art eine so große Ähnlichkeit in ihrem Jahrringmuster auf, dass sie jahrgenau einander zugeordnet werden können.