Barsinghausen.
Im Januar 2019 stimmte der Rat der Stadt Barsinghausen der Sanierung der Trakte A, B und C sowie der Schaffung eines Ersatzneubaus fĂŒr den D-Trakt des Schulzentrums am Spalterhals (SZSP) zu. Dieser an die Stadtverwaltung erteilte Arbeitsauftrag wurde nach und nach erweitert, im Februar 2020 folgte das Raumprogramm der Schulen HAG und LTS, Planung fĂŒr eine Sanierung des Traktes D sowie Sanierung der Mensa. Im November 2020 wurde Erweiterung der Planungen auf den gesamten GebĂ€udekomplex inkl. Fachbereiche und Erarbeitung eines Masterplans mit optionalen Standorten fĂŒr die Bert-Brecht-Schule (BBS) und eine zusĂ€tzliche Sporthalle). Diesem umfangreichen Arbeitsauftrag ist die Verwaltung in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit dem Hannah-Arendt-Gymnasium (HAG) und der Lisa-Tetzner-Schule (LTS) intensiv unter Begleitung eines externen ArchitekturbĂŒros und eines mit der Moderation des Partizipationsprozesses beauftragten InnenarchitekturbĂŒros nachgekommen.
Im Schulausschuss am Freitagabend, 5. MĂ€rz, wurde ĂŒber das Gesamtkonzept beraten. Die Planungen wurden von Architektin Tanja Remke vorgestellt.
Das GebĂ€udeensemble am Spalterhals soll ein Schulzentrum mit HAG und LTS bleiben, wobei die Sichtbarkeit der LTS, insbesondere hinsichtlich der WegefĂŒhrung und der Eingangssituation, gestĂ€rkt werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, erhĂ€lt die LTS einen Erweiterungsbau (D2), der sich an den bestehenden D-Trakt angliedert und sich in den neuen zentralen Haupthof (Plaza) zwischen SchulgebĂ€ude und Mensa schiebt, sodass sowohl vom Zentrum des HauptgebĂ€udes als auch von der neuen Zuwegung aus die Sichtbarkeit deutlich erhöht wird. In dem Erweiterungsbau (D2) werden die Verwaltung und einige SonderrĂ€ume untergebracht. Im zu sanierenden D-Trakt werden alle UnterrichtsrĂ€ume der LTS in einer reinen Clusternutzung organisiert. Der Erhalt der Mensa wird von allen Beteiligten begrĂŒĂt. Die rĂ€umliche Aufteilung des Speisesaals und der KĂŒche soll optimiert werden, um so weitere FlĂ€chen fĂŒr das Darstellende Spiel (auch nutzbar als stĂ€dtische KleinkunstbĂŒhne) sowie AGs der Schulen zu schaffen und somit den Ganztag zu stĂ€rken und eine höhere Frequentierung der Mensa zu erreichen.
Auch die Fachklassentrakte sollen gemÀà der Nutzung eines Schulzentrums sowohl vom HAG als auch von der LTS genutzt werden. Der Trakt fĂŒr den naturwissenschaftlichen Unterricht (F-Trakt) wurde bereits saniert und wird nur in einem Bereich optimiert, indem der groĂe Hörsaal zu zwei FachrĂ€umen umgebaut wird, um so die Vorgaben aus dem Raumprogramm umzusetzen.
Die im G-Trakt befindlichen UnterrichtsrĂ€ume fĂŒr Kunst, Werken und Musik sollen auch weiterhin hier verortet bleiben. Das Raumprogramm sieht allerdings sehr viel mehr benötigte RĂ€umlichkeiten vor, als derzeit im Erdgeschoss zur VerfĂŒgung stehen. Zur Sicherstellung der Vorgaben aus dem Raumprogramm soll das als reines Lager genutzte Untergeschoss des G-Traktes ĂŒberplant werden. Die LagerflĂ€chen werden deutlich verkleinert und im nicht natĂŒrlich belichteten Teil des Geschosses untergebracht. Um fĂŒr die entstehenden Werk- und RobotikrĂ€ume im Untergeschoss ausreichend natĂŒrliche Belichtungsmöglichkeiten zu schaffen, sollen die nordöstlichen sowie die sĂŒdöstlichen Fassadenbereiche freigelegt und mit gröĂeren FensterflĂ€chen ausgestattet werden.
Im Erdgeschoss des C-Traktes entsteht eine weitere Ebene, die der Nutzung durch beide Schulen dienen soll. ZusĂ€tzlich zur bereits sanierten Bibliothek werden hier kĂŒnftig die FachrĂ€ume fĂŒr Informatik entstehen.
Die Freizeitbereiche beider Schulen in den Untergeschossen des A- und des B-Traktes werden saniert, bleiben rĂ€umlich aber weitestgehend unverĂ€ndert. Die kleine BĂŒcherei, die sich im zentralen H-Trakt befindet und ebenfalls von beiden Schulen genutzt wird, wird vergröĂert. Gleiches gilt fĂŒr den dort vorhandenen Kiosk, der erweitert und als Cafeteria nutzbar ausgebaut wird und einen AuĂenbereich im anliegenden Innenhof erhĂ€lt.
Die Verwaltung des HAG wird sich kĂŒnftig ĂŒber das Erdgeschoss des A- und des B-Traktes erstrecken, die bereits jetzt in diesem Bereich miteinander verbunden sind. Dank dieser Erweiterung des Lehrerbereiches sind kĂŒnftig alle Lehrer sowie alle Mitarbeiter mit weiteren Verwaltungsaufgaben in einem gemeinsamen Bereich untergebracht und nicht mehr wie derzeit auf verschiedene Trakte verteilt.
Um fĂŒr alle Nutzern eine barrierefreie ErschlieĂung aller nicht zu ebener Erde gelegenen Nutzungsbereiche sicherzustellen, wird fĂŒr die mehrgeschossigen Trakte jeweils ein auĂenliegender Aufzug vorgesehen. Die tatsĂ€chliche Notwendigkeit bleibt der weiteren Planung vorbehalten.
Der erarbeitete Masterplan sieht darĂŒber hinaus die Verortung eines optionalen SchulgebĂ€udes fĂŒr die BBS sowie einen Standort fĂŒr eine perspektivisch erforderliche zusĂ€tzliche Sporthalle vor.
Aktuell liegt die KostenschÀtzung bei rund 46 Millionen Euro.
Der nĂ€chste Schritt wĂ€re die europaweite Ausschreibung des Projekts. Im Herbst soll ein Planer engagiert werden. Die Planungsphase wird geschĂ€tzt ein Jahr dauern. Die Bauzeit wird von Architektin Tanja Remke. Eine Containerlösung als Klassenraumersatz ist derzeit nicht geplant, da im Bestand saniert werden soll. âHier Bedarf es aus meiner Erfahrung viel RĂŒcksicht von allen Seiten, dann klappt das ohne zu groĂe EinschrĂ€nkungenâ, so Remke, âDann kann wĂ€hrend dem Abi der Bohrer auch aus bleiben, oder bei Projektwochen auĂer Haus wird mal mehr gehĂ€mmert.â Der Erste Stadtrat Thomas Wolf geht von einer Bauzeit von fĂŒnf bis sieben Jahren aus: âAber wir bekommen dafĂŒr auch ein wunderbares Schulzentrum, das ĂŒber die Grenzen von Barsinghausen hinweg strahlen wird.â
Der Schulausschuss sah die Vorlage als behandelt an. EndgĂŒltig wird dann im Rat (18. MĂ€rz) ĂŒber den Beschluss entschieden.