Barsinghausen.
Auf der Schulausschusssitzung am Montagabend meldeten sich der Schulleiter der Lisa-Tetzner-Schule (LTS) und die Schulleiterin des Hannah-Arendt-Gymnasiums (HAG) zu Wort. Sie äußerten große Kritik an den bisherigen Plänen zum Neubau des Schulzentrums. Auch die Kommunikation mit dem Architekturbüro wurde angeprangert.
„Es ist, als ob wir an einem Tischtuch ziehen und Räume verschieben. Es ist ein hin und her und jedes Mal fehlt wieder etwas“, äußerte Schulleiter Markus Vehrenkamp Kritik. Auf der letzten Ausschusssitzung stellte das Architekturbüro seine derzeitigen Pläne vor, priorisierte allerdings Variante A. Drei Varianten liegen auf dem Tisch (Con berichtete). Variante A sieht vor die Mensa innerhalb des Gebäudes unterzubringen (Kosten circa 30 Millionen Euro, Variant B sieht einen Teilabriss und Neubau des Gebäudeteils D vor (35,3 Millionen Euro) und Variante C (27 Millionen Euro) ist ohne Mensa innerhalb des Gebäudes geplant. Variante B war ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag der Architekten, da er zwar möglich ist, aber sehr unwirtschaftlich. Doch die Schulleiter fühlen sich nicht ernst genommen. „Es ist alles auf Kante geplant, ein sehr komprimiertes Konzept. Wenn wir Vorschläge machen, fehlen beim neuen Entwurf dafür andere Räume, da am Grundkonzept festgehalten wird“, so Vehrenkamp. Die Schulleiter wünschen sich eine bessere Kommunikation, aber auch, dass andere Varianten geplant werden. Außerdem geben sie zu bedenken, dass manche Räume gegen jeden Standard geplant wurden. Vehrenkamp kritisiert darüber hinaus, dass in der Planung Kosten fehlen. Es fehlen die Kosten für Container, in denen die Schüler während der Bauzeit unterrichtet werden müssten. „Ich zweifle diesen Planungsprozess an und ich sage, meine Schule ist gegen den Prozess, so wie er bis jetzt läuft“, macht der Schulleiter deutlich. „Ich schließe mich im Kern an“, äußert sich auch Silvia Bethe, Schulleiterin des HAG, kritisch, „Wir sind fast eifersüchtig auf die Pläne zur Wilhelm-Stedtler-Schule, denn es ist kein vergleich zu dem, was wir erleben.“ Bethe vertraut dem Entwicklungsprozess nicht, da mit jedem neuen Entwurf erst lange geprüft werden muss, welche Räume nun wieder fehlen. Da das Architekturbüro nicht anwesend ist, kann niemand das Vorgehen der Architekten in der Planung erklären. Erster Stadtrat Thomas Wolf bittet an der Stelle um Verständnis, dass Thema ohne die Architekten nicht weiter zu diskutieren. Das Raumkonzept sei abgestimmt, warum es dann bei der Umsetzung stockt, kann nur gemeinsam geklärt werden. Vehrenkamp wirft ein, dass die Stadt sich besser eine zweite Meinung holen sollte, denn bei Baukosten von bis zu 35 Millionen ist eine solche Planung fahrlässig.