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Stellen Sie sich vor es ist Wahl und die Kandidaten sind sich einig

Barsinghausen.

Die FDP-Barsinghausen hat am Freitagabend, 25. September, im Zechensaal ihre Bürgermeisterdiskussionsrunde abgehalten. Rund 60 interessierte Bürger fanden unter Corona-Bedingungen im Saal Platz und durften auch eigene Fragen stellen. Der Vorsitzende des FDP-Stadtverband, Norbert Wiegand, übernahm die Moderation des Abends.

Wie bereits bei der Diskussionsrunde von Unser Barsinghausen, nahmen auch bei der FDP-Veranstaltung die Kandidaten Roland Zieseniß, CDU, Henning Schünhof, SPD, Wolfgang Pardey, parteilos, Alfons Holtgreve, Freie Wähler UWG und Nadin Quest, Grüne, auf der Bühne im Zechensaal Platz. Wer nach der ersten Diskussionsveranstaltung möglicherweise noch nicht sagen konnte wen er wählen würde, der kann jetzt nach der FDP-Veranstaltung vielleicht deutlich sagen: „Weiß noch nicht.“ Auch an diesem Freitagabend wiederholten sich Sätze wie, ´Wie meine Vorredner sagten`, oder ´Da stimme ich auch zu`. Eine klare Kante, ein mutiger Schritt nach vorne war auch dieses Mal noch nicht zu erkennen. Bei vielen Punkten waren sich die Kandidaten in groben Zügen einig.

Grundsätzlich möchten alle das Ehrenamt stärken, auch der ÖPNV sollte gestärkt werden. Wer nicht auf ein Auto zugunsten des ÖPNV, sei es der Stadtbus, oder eine On-Demand-Lösung, verzichten möchte, der sollte in Zukunft auf E-Mobilität setzen, auch wenn es nur Brückentechnologie zum Wasserstoff ist. Natürlich sollte Wohnraum bezahlbar sein, auch in den Ortsteilen. Verdichtung steht hier vor weiterer Flächenversiegelung. Braucht Barsinghausen flächendeckend Tempo 30? Nein, finden alle Kandidaten, aber stellenweise wäre es natürlich hilfreich.

Braucht Barsinghausen mehr Wirtschaft? Jein! Sicherlich mehr, aber nicht unbegrenzt und gerne erst durch Verdichtung, anstatt weitere Grünflächen dem Gewerbe zu opfern. Aber Barsinghausen braucht die Wirtschaft. Denn durch die Wirtschaft entstehen Arbeitsplätze, Konsum und Steuereinnahmen. Dieses Geld braucht die Stadt für Schulen und andere teure Projekte, die die Lebensqualität der Bürger ausmacht. So die Aussage, die die Kandidaten in fünf Varianten gaben.

Was ist mit dem Rathaus? Natürlich wird es bürgernäher als zuvor. Manch einem Rathausmitarbeiter mag schon mulmig werden, denn alle Kandidaten möchten die Mitarbeiter mehr motivieren. Mal durch Geld, Entscheidungsfreiheiten, oder durch gute Arbeitsbedingungen. Es hört sich aber auch nach Stuhlkreis und „Tschakka du schaffst das!“ an.

Wenn es um Verkehrssicherheit und Straßensanierungen geht, sind leider allen Kandidaten die Hände gebunden. Die betroffenen Straßen sind oft in Bundes-, Landes-, oder Regionsbesitz. Da kann eine Kommune oft nur bitten, oder versuchen den Druck zu erhöhen, in der Hoffnung das höhere Stellen sich bewegen.

Beim Thema Jugend gehen die Meinungen dann doch etwas auseinander. Nadin Quest gibt zu, wäre sie 16, sie wüsste nicht was sie in Barsinghausen tun sollte. Es fehlt an Angeboten. Hier muss aber die Jugend beteiligt werden. Roland Zieseniß gibt zu bedenken, dass Barsinghausen niemals mit dem reizvollen Angebot in Hannover konkurrieren kann. Die Stadt sei bemüht mit dem Projekt Klein Basche und einigen anderen, aber nach einem Patentrezept für gelungene Jugendarbeit suchten wohl viele Kommunen. Wolfgang Pardey erinnert sich an seine eigene schöne Jugendzeit. Angebote wie Zelten, oder die Vereinsarbeit habe ihm viele schöne Erinnerungen gebracht. Klein Basche sei leider weit weg von der Innenstadt. Er kann sich ein zentrales Jugendcafé für die Jugendlichen vorstellen. Alfons Holtgreve ist sich nicht sicher ob die Jugend Interesse daran hat, unter Beobachtung an einem zentralen Platz Zeit zu verbringen. Durch ein Jugendparlament würde er den Jugendlichen gerne eine Stimme geben. Henning Schünhof erwähnt seine Söhne (16 und 18). Er findet es gibt viele Angebote in den Vereinen. Gerade auch was Björn Wende (Leitung Jugendpflege) bei der Stadt für die Jugend leiste sei enorm. Dies gehört gefördert. Ein Mitbestimmungsrecht im Rat für Jugendliche gäbe es bereits, erklärt Schünhof, es müsste nur umgesetzt werden.

Die große Einigkeit macht es schwer für den Wähler, die Kandidaten zu unterscheiden. Noch kann bis zur Wahl im November viel passieren. Vielleicht stechen bis dahin noch markantere Positionen, oder Umsetzungswege hindurch.