Gehrden. „Wir nehmen es einfach als Lob an, dass viele Bürger immer noch glauben, dass wir eine Berufsfeuerwehr sind“, erklärte Ortsbrandmeister Peter-Albert Fricke bei der Generalversammlung der Gehrdener Freiwilligen Feuerwehr im Bürgersaal. Viele Einsätze forderten im letzten Jahr die Ehrenamtlichen. Außerdem standen viele Ehrungen und Beförderungen auf der Tagesordnung..
Bei der Versammlung wurde ein Blick zurück auf das einsatzreiche Jahr 2023 geworfen. 150 Einsätze (2022 - 153 Einsätze) wurden insgesamt abgeleistet. „Waren wir über die Jahre immer bei circa 100 Einsätzen, hat sich die Anzahl bei einer Steigerung von 50 Prozent eingependelt“ zeigte Zugführer Timo Schröder auf. Der Ortsbrandmeister ergänzte: „Mit Blick auf den Klimawandel, besonders Hitzeperioden und Überschwemmungen, und Entwicklungen wie in der Ukraine, müssen wir uns wohl weiterhin auf mehr Einsätze und Krisensituationen vorbereiten.“ In Gehrden werden die Kameraden weiter auf Fortbildungen, gute Ausstattung und die Gemeinschaft setzen.
Dank Hochwasser wieder in der Weihnachtsmesse
Neben 97 Hilfeleistungen rückte die Feuerwehr zu 53 Feuern aus. Schröder erinnerte an das Feuer in der Kirchstraße im Februar 2023, an den Laubenbrand im September und dem Großfeuer in der alten Polizeischule in der Wennigser Mark, bei dem auch die Feuerwehr Gehrden unterstützte. Bei den Unfällen blieb eine verstorbene Person (16. April) in Erinnerung, die zwischen Eckerde und Leveste verunfallte. Auch eine eingeklemmte Person im PKW im Mai forderte die Feuerwehr sowie am 13. November. Türöffnungen machten mittlerweile fast ein Viertel der Einsätze aus. Bei den 150 Einsätzen konnten 38 Menschen gerettet werden.
Zu Weihnachten forderte dann das Hochwasser die ehrenamtlichen Feuerwehrleute. „Ich wollte schon länger mal wieder zur Christmesse. In diesem Jahr habe ich es geschafft, auch wenn ich wegen eines Wasserschadens nur im Keller der Margarethenkirche war“, erinnerte sich Fricke. Pastor Wichard von Heyden dankte den Einsatzkräften bei der Versammlung: „Es war irre, wie schnell die Feuerwehrleute vor Ort waren und das Problem gefunden und beseitigt haben und das obwohl zuhause die eigene Familie wartete.“ Der Pastor wünschte den Kameraden, dass sie stets gesund nach Hause zurückkehren mögen.
Aufgrund der vielen Einsätze und der Größe von Gehrden, hörten die Einsatzkräfte immer wieder von Mitbürgern, dass sie doch eine Berufsfeuerwehr seien. „Vielleicht liegt es auch an den großen Fahrzeugen. Vielleicht auch an der Professionalität der Kameraden, aber beruflich machen wir das nicht“, erinnerte Fricke noch einmal an die ehrenamtliche Tätigkeit.
Ehrungen und Beförderungen
Befördert wurden:
Benjamin Rosenbaum zum Hauptlöschmeister
Thimo Eichstädt und Fabian Runge zum Oberlöschmeister
Til Gehrmann und Philip Machinek zum 1. Hauptfeuerwehrmann
Ann -Kathrin Bothe, Matthias Märtens, Jan Meise und Neele Freyer zum/zur Oberfeuerwehrfrau/ -mann.
Florian Deppe, Til Fricke, Bjarne Hartmann, Daniel Hecht, Nico Sieker, Johanna Warmbold und Inken Wesskamp zum/zur Feuerwehrfrau/ -mann.
Katharina Grichel, Leonel Bartels und Lena Zblewski wurden zu Feuerwehrmusikern befördert.
Nick Jost, Tim Müller und Noah Stoßberg wurden in die aktive Wehr übernommen.
Ehrungen:
25-jährige Dienste - Timo Schröder und Folker Riedel
40-jährige Dienste - Markus Ebel
50-jährige Dienste - Karl-Heinz Bock
40-jährige Mitgliedschaft im Musikzug - Michael Dorn
Ehrung förderne Mitglieder:
60-jährige Mitgliedschaft - Ernst Mittendorf
50-jährige Mitgliedschaft - Kurt Hering, Dieter Hohe, Karl-Heinz Huter, Rolf Seidensticker, Werner Stötefeld
40-jährige Mitgliedschaft - Peter Blumendorf, Werner Dörffer, Heiko Ehrchen, Klaus Gerber, Jürgen-Werner Hatscher, Gerhard Jaspers, Heinrich Meinecke, Hartmut Neumann, Friedhelm Peters, Norbert Rapp, Ingrid Richter, Karl Ricke, Udo Stoßberg, Fritz Thiede, Klaus Zimmermann
25-jährige Mitgliedschaft - Wolfgang Adler, Werner Beggel, Helmut Großmann, Angela Hirschhausen, Wilhelm Ludwig, Ursula Menze, Michael Tambach, Günther Wissel, Jörg Wolf.
Insgesamt hat die Feuerwehr Gehrden 735 Mitglieder. Davon 181 aktive Mitglieder, wovon 78 in der Einsatzabteilung sind. 564 Mitglieder sind als förderndes Mitglied dabei.
10.678 Arbeitsstunden leistete die Ortswehr Gehrden im letzten Jahr ab. Neben Besprechungen verbrachte die Kameraden viele Stunden bei der Ausbildung oder im Einsatz. Doch auch Veranstaltungen, wie das Osterfeuer, Grillfest, oder Laternenumzug beschäftigten die Kameraden.
Auch 2024 wird wieder viel los sein
Bürgermeister Malte Losert zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Feuerwehr in Gehrden. Auch bei der Auswahl der Einsatzfahrzeuge und Ausrüstung werde viel Zeit investiert. Neben Dank für Rat und Verwaltung, die die Feuerwehr unterstützten, richtete er vor Allem dankende Worte an die ehrenamtlichen Feuerwehrleute. „Ich habe die Kameraden bei den Einsätzen stets als sehr strukturiert wahrgenommen, was gerade an Weihnachten beeindruckend ist, wenn die eigene Familie zurückgelassen wird“, dankte der Bürgermeister. Für den Rat dankte Heinz Strassmann (Grüne) für den Einsatz. „Man muss sich im Klaren sein, was das Ehrenamt der Feuerwehr für die Gemeinschaft leistet.“
Stadtbrandmeister Olaf Zieske: „2023 war ein ereignisreiches Jahr und ich danke euch für den Dienst für den Bürger.“ Den größten Dank müsse man aber den Familien aussprechen, ohne deren Rückhalt so ein zeitaufwendiges Ehrenamt nicht auszuführen sei.
Auch 2024 wird es ein Osterfeuer (30. März) und ein Laternenfest (2. November) am Feuerwehrhaus geben. Für den 25. Mai ist ein Tag der offenen Tür geplant.
„Auch das Jahr 2024 wird uns wieder fordern und es wird nicht einfacher werden“, sagte Ortsbrandmeister Fricke zum Abschluss, „Doch gemeinsam werden wir es wieder schaffen.“ Fricke dankte Politik und Verwaltung und nicht weniger den Familien seiner Kameraden. Dann wurde zu einem kleinen Imbiss und Gesprächen geladen.