Hemmingen. Die BI „Wer Straßen sät, wird Autos ernten“ ist mit der Auftaktveranstaltung zu ihrem Appell “Für Lärmschutz 70km/h auf der B3 neu“ zufrieden. Denn trotz des nasskalten Wetters war eine Reihe von Interessierten und z.T auch Betroffenen der Einladung in den Bürgersaal des Rathauses gefolgt..
Der Appell zielt darauf ab, die jeweils erlaubten Geschwindigkeiten nicht voll auszureizen, sondern aus Lärmschutzgründen freiwillig sich auf 70km/h zu beschränken. „Auch drei Jahre nach der Eröffnung gibt es weiter erhebliche Klagen, aber keine Fortschritte, den von der Schnellstraße ausgehenden Lärmteppich zu begrenzen. Eine freiwillige Geschwindigkeitsminderung kann hier rasch ein erster Schritt in die richtige Richtung sein,“ so Matthias Hamann, langjähriges Vereinsmitglied.
Viele Anwesende berichteten von ihren Erfahrungen am Verlauf der gesamten Trasse. Es zeigte sich, dass kaum ein Abschnitt vorhanden ist, bei dem es keine Beschwerden gibt. Diese reichten von unerträglichem Lärm, über deutlich gestörten Schlaf bis hin zu einer massiv verminderten Lebensqualität, wenn das Schlafen bei geöffnetem Fenster nicht mehr möglich ist und es auch keine Aufenthaltsqualität im Freien mehr gebe.
Da die Straßenbaubehörde nicht handele, solle dies die Bürgerschaft zum Wohle aller selber tun. Deshalb rufe die Bürgerinitiative zur Verringerung der Fahrgeschwindigkeit auf der B3 neu auf. Einig waren sich die Anwesenden, dass keineswegs nur Autoverkehr aus Hemmingen dort unterwegs ist. Aber Hemmingen könne Vorreiter sein. Umso mehr müsse für diesen Ansatz, der auf Gemeinsinn und bürgerliche Selbstverantwortung abzielt, intensiv geworben werden. Nur so könne es einen gerechten Ausgleich zwischen Mobilität und Lebensqualität in der Region geben. Diese Einschätzung wurde in der Abschlussdiskussion einhellig deutlich.