Wennigser Mark. Erst heute um 12 Uhr hat die die Feuerwehr „Feuer aus“ gemeldet, da sich trotz des massiven Löschmitteleinsatzes noch immer Glutnester im Zwischengebäude befanden. Das THW hat mit Sicherungsarbeiten begonnen und der ASB kümmert sich weiterhin um die Verpflegung der Einsatzkräfte. Die Brandermittler der Polizei ermitteln in alle Richtungen. Verschiedene Quellen berichten aber von verdächtigen Ereignissen vor dem Brand..
Es ist ruhiger geworden auf dem Gelände der Polizeischule. Das ganz große Gerät - Wasserwerfer der Polizei und Fahrzeuge der Feuerwehr Hannover - ist abgerückt. Derzeit befinden sich vor Ort noch die Feuerwehren Wennigser Mark und Holtensen sowie das THW und der ASB. Laut Einsatzleiter und Ortsbrandmeister der Wennigser Mark, Holger Friedrich, sei die Lage stabil. Da die ausgebrannte Turnhalle einsturzgefährdet ist, hat das THW mit Sicherungsmaßnahmen für die Feuerwehr begonnen und Teile der Halle eingerissen. Das THW hat dazu einen Bagger aus Stadthagen angefordert, war zuvor aber schon mit Gerät aus Ronnenberg und einem Baufachberater aus Springe im Einsatz. Nach den Sicherungsmaßnahmen konnte die Feuerwehr ungefährdet an das Gebäude heran und mit der Wärmebildkamera Überprüfungen vornehmen. Anders als im Zwischengebäude sind in der ausgebrannten Turnhalle keine Glutnester mehr vorhanden. „Kein Wunder bei den Wassermengen, die wir da reingegeben haben“, so ein Feuerwehrmann.
Zum Nachmittag (ca. 15 Uhr) soll es noch einmal großen Alarm geben, um alle Wennigser Ortswehren für letzte Arbeiten zur Einsatzstelle zu rufen.
Ortsfeuerwehren brauchen jede Unterstützung
Der Ortsbrandmeister der Wennigser Mark, Holger Friedrich, berichtet von viel positiven Rückmeldungen aus dem Ort und auch Ortsbürgermeister Holger Dorl habe nur Lob für die Feuerwehrkameraden gehabt. Bis 1 Uhr nachts war Friedrich am Dienstag im Einsatz und steht nun am Mittwochmorgen wieder auf der Einsatzstelle. Die Feuerwehr nutzt das Gelände in Absprache mit den Eigentümern gerne für Übungsdienste, da hier diverse Szenarios möglich sind. In den nächsten Tagen hätte wieder ein Übungsdienst stattfinden sollen, welchem die Realität nun zuvorkam.
„Vor diesem Szenario warne ich seit Jahren und habe deshalb auch erst kürzlich noch einmal Werbung für unsere Feuerwehr gemacht“, so Friedrich, „Wenn es ernst wird, braucht man jede helfende Hand in der Feuerwehr, um die Bevölkerung zu schützen!“
Grundstückseigentümer Gundlach hält an Planungen fest
Auch vor Ort seit Ausbruch des Feuers ist der Projektleiter und Architekt der Firma Gundlach, Andreas Kleinschmidt. Laut ihm halte man an den Planungen zur Erschließung des Geländes fest, um in der Wennigser Mark ein ökologisches Wohnquartier umzusetzen. Man sei froh, dass das Hauptgebäude nicht betroffen war, denn zum Konzept des ökologisches Wohnquartier gehörte auch die Idee, teile des Gebäudes zu erhalten. Nun müsste die Firma zunächst Sicherungsarbeiten durchführen lassen. Aufgrund der langen Genehmigungsverfahren habe der Brand und seine Folgen aber keine Auswirkungen auf das Projekt. Man sei weiterhin mit Gemeindeverwaltung und dem Ortsbürgermeister in Kontakt. „Es ist nie schön, wenn so etwas passiert“, so Kleinschmidt, „Wir sind sehr froh, dass bei dem großen Brand niemand verletzt wurde, auch bei den Einsatzkräften nicht. Gerade auch, weil hier oft ungebetene Gäste auf dem Gelände sind.“
Kriminalpolizei ermittelt in alle Richtungen
Zeugen berichten davon, dass es schon am Montagabend Knallgeräusche auf dem Gelände gegeben haben soll und auch ein Brandgeruch wahrnehmbar war. Bestätigt ist dies nicht. Laut Ortsbrandmeister Friedrich habe das Tor bei der Anfahrt zum Einsatz offen gestanden. Dies sei untypisch, da nur wenige einen Schlüssel haben. Einige Personen seien schon auf dem Gelände gewesen, aufgrund der schnell umzusetzenden Löschangriffe konnte die Feuerwehr diese Personen aber nicht weiter zuordnen.
Da Gefahrenabwehr vor Strafverfolgung steht, konnten die Brandermittler der Polizei noch nicht ihre Arbeit aufnehmen. Vor Ort hieß es aber, dass in alle Richtungen ermittelt werde, auch dahingehend, ob sich unerlaubt Personen auf dem Gelände befunden haben.
Die Egestorfer Straße (L391) ist aufgrund des Wasserschadens in der Wennigser Mark nur einseitig passierbar. Jedoch stehen schon in Wennigsen und auch in Egestorf Absperrungen, dass die Durchfahrt nur für Anlieger frei ist. Avacon wird die Straße öffnen, um ein neues Rohr zu verlegen.