Integrationskinder müssen ihre Kitagruppe verlassen – Alternativen gibt es in Gehrden derzeit nicht

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Gehrden. Der Fachkräftemangel in den Betreuungseinrichtungen macht sich in der ganzen Region bemerkbar. Auch in Gehrden kommt es immer wieder zu Problemen in der Kinderbetreuung. Nun trifft es die integrationskinder jedoch besonders hart..

Aufgrund des Personalmangels und den Beschränkungen durch das Niedersächsisches Gesetz über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKitaG) kommt es in Gehrden aktuell immer wieder zu Verkürzungen der Betreuungszeit, oder zum Ausfall von ganzen Tagen in den Gehrdener Kindertagesstätten. Ab 1. August wäre laut Satzungsentwurf nur noch eine Betreuungszeit von 7.30 bis 14 Uhr in den Gehrdener Kita möglich.

Jetzt meldeten sich jedoch Eltern von Kindern, die die Integrationsgruppe in der Kita am Castrum besuchen, besser gesagt, besucht haben, bei Con-nect.de. „Wir sind Eltern eines besonderen Kindes und unser Sohn geht mit drei weiteren Kindern, die besonders sind, als Integrationskind in eine Gruppe der Kita am Castrum. Nun haben wir erfahren, dass wir unsere Kinder ab April nicht mehr dort hinbringen können, weil es keine Nachfolge der aufhörenden Heilpädagogin gibt. Sie werden einfach vor die Tür gesetzt. Ohne Plan B.“ Der Fachkräftemangel trifft die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft

„Aufgrund der derzeitigen, personellen Situation in der Kindertagesstätte Am Castrum ist zum jetzigen Zeitpunkt leider davon auszugehen, dass ab dem 2. April 2024 die Betreuung in der Integrativen Gruppe nicht mehr stattfinden kann“, erklärt die Stadtverwaltung Gehrden auf Nachfrage von Con-nect.de. Das liege daran, dass die Stelle einer heilpädagogischen Fachkraft bisher nicht nachbesetzt werden konnte und somit der gesetzlich vorgeschriebene Betreuungsschlüssel nicht mehr eingehalten werden könne.

„Eine Schließung ist selbstverständlich nicht in unserem Interesse, weshalb wir tagtäglich mit der Region Hannover, dem Kultusministerium und der Kita-Leitung nach einer Lösung suchen“, so ein Verwaltungssprecher, „Verschiedenste Möglichkeiten wurden bereits durchgesprochen, scheitern jedoch an den personellen Gegebenheiten bzw. den gesetzlichen Richtlinien.“

Alternative Angebote gibt es in Gehrden leider nicht, da die Kindertagesstätte Am Castrum die einzige Einrichtung mit einem integrativen Angebot ist. „Hier werden zurzeit zwei Gruppen mit jeweils vier Plätzen vorgehalten. Dieses Angebot kann jedoch nur aufrechterhalten werden, wenn auch das entsprechende Personal zur Verfügung steht“, so der Sprecher weiter.

Die Möglichkeiten für die Eltern sind nun sehr begrenzt. Eine Option wäre die Unterbringung in einer Kindertagesstätte in einer Nachbarkommune. Voraussetzung hierfür wäre allerdings, dass es dort freie Kapazitäten im Bereich der Integration gibt. Anfragen seitens der Stadtverwaltung hätten jedoch gezeigt, dass es auch dort keine freien Ressourcen gibt.

„Wir sind weiterhin auf der Suche nach geeignetem Personal. Leider ist zurzeit keine Entspannung in Sicht“, so die Stadtverwaltung abschließend.