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Neujahrsempfang - Preis für Zivilcourage geht für lebensrettenden Einsatz an Stefan Erdmann

Bürgermeister Henning Schünhof (v.l.), Stefan Erdmann (Preis für Zivilcourage) und Sven Heindorf (Sozialdezernent).

Quelle: Stefan Erdmann.

Barsinghausen. Am Sonntagmittag fand in der Aula im Schulzentrum am Spalterhals der Neujahrsempfang der Stadt Barsinghausen statt. Nach 20 Jahren Pause lebte die Idee für den Empfang erst 2023 wieder auf. Rund 1.000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Ehrenamt, Vereinsleben, Stadtgesellschaft, Kovel-Helfer, Bürgerstiftung, Ehrenbürger und zufällig ausgewählte Bürger sowie Neubürger waren geladen. Neu war auch die Vergabe des Preises für Zivilcourage, den ein Lebensretter erhielt..

Bürgermeister Henning Schünhof begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und dankte den Ehrenbürgern Rosemarie Struß, Dieter Lohmann und Karl Rothmund, die die Idee für einen neuen Neujahrsempfang wieder ins Spiel brachten. Sie wünschten sich eine Veranstaltung mit kulturellem Angebot, aber auch viel Raum für Gespräche. Nach der langen Pause fand der Empfang 2023 erstmals wieder statt. Der diesjährige Empfang stand unter dem Motto „50 Jahre – 18 Ortsteile – 1 Stadt“ anlässlich der Kreisgebietsreform am 1. März 1974. Neben einem Kalender und dem Neujahrsempfang, soll es weitere Veranstaltungen verteilt über das Jahr geben.

Vieles ist gleich, doch vieles ganz anders

„Schon vor 50 Jahren gab es zum ersten Neujahrsempfang Sekt, Gespräche und Knabberkram – so wie heute. Schon damals wurden die großen Probleme Kitaplätze, Verkehr und Schulbau genannt – auch das beschäftigt uns nun wieder“, sagte Schünhof. Das sich in Barsinghausen viel getan hat, wurde in einem kurzen Rückblick mit Herbert Lattmann, Herbert Enders und Ulrich Künzel deutlich. Sie engagierten sich in den 70er/80er Jahren in der hiesigen Kommunalpolitik. Der Bau des Deisterbades, die Entstehung der Fußgängerzone, der Bau des Kaufhauses Ballin - aus dem jüngst C&A ausgezogen ist – und die Grundsteinlegung des Klärwerks wurden in Erinnerung gerufen.

Stefan Erdmann rettet LKW-Fahrer und erhält ersten Barsinghäuser Preises für Zivilcourage

Dass es ohne Engagement nicht funktioniert, sollte der neue Preis für Zivilcourage unterstreichen. Hierfür durften von den Bürgern Vorschläge eingebracht werden. Eine Jury wählte dann einen Sieger aus - Stefan Erdmann. Der Barsinghäuser rettete durch sein Eingreifen einem LKW-Fahrer auf der A2 das Leben und verhinderte Schlimmeres. Der Vorfall ereignete sich bereits im November 2022. Ein LKW-Fahrer verlor aus gesundheitlichen Gründen die Kontrolle über sein Fahrzeug. Stefan Erdmann, ebenfalls LKW-Fahrer, bemerkte die Hilflosigkeit des Fahrers, blockierte mit seinem Fahrzeug zwei Spuren und rannte über die Autobahn zu dem Fahrer. Dort blieb er, bis die Rettungskräfte dem Mann helfen konnten. „Ich habe mich nur gewundert, warum alle hupen, aber keiner hilft“, erinnert sich der 56-jährige Erdmann. Unter großem Applaus überreichte Bürgermeister Schünhof dann den Preis: „In Zeiten, in denen Einsatzkräfte beschimpft werden, ist so eine Zivilcourage besonders erfreulich.“ Stefan Erdmann freute sich sehr über die Anerkennung und zeigte sich stolz, der erste Bürger zu sein, der diesen Preis erhalten hat. „Der Preis ist sehr schön und gut gelungen und wird bei mir einen Ehrenplatz erhalten.“

Zur Entwicklung des Preises "Helfende Hand" schrieb die Stadtverwaltung einen Wettbewerb aus, bei dem sich Schüler beteiligen konnten. Die Ideen von Svea Neumann (Bert-Brecht-Schule) und Nadine Albus (HAG) wurden als Vorlage für den Preis ausgewählt. Auch sie erhielten ein Dankeschön bei der Veranstaltung.

Ehrenbürger Rothmund lobt erfolgreiches Zusammenwachsen

Karl Rothmund, Ehrenbürger und einer der Ideengeber des neuen Neujahrsempfangs sagte: „Ich freue mich sehr, dass die Idee, das Barsinghausen und die Ortsteile zusammenwachsen, aber ihren Charakter behalten, erfolgreich verlaufen ist. Die Pandemie hat dann deutlich gezeigt, dass ein regelmäßiges Zusammenkommen wichtig ist, um uns auszutauschen und uns kennenzulernen.“ Denn nur durch dieses Zusammenkommen, ins Gespräch kommen, sich austauschen, könne für alle etwas Gutes entstehen.

Nach dem offiziellen Teil ging die Veranstaltung dann in den offenen Teil über, in dem die Menschen ins Gespräch kamen. Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Calenberger Musikschule untermalt.