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Offener Brief: Jugendfußballer geben ÖPNV die rote Karte

Barsinghausen/Region. Am Freitag, 24. November, wollte eine Jugendfußballmannschaft mit 28 Kindern und Betreuern einen Mannschaftsausflug zum Spiel Hannover 96 gegen Hertha BSC machen. Auf der Rückfahrt hat sich dann der ÖPNV eine rote Karte geholt..

„An dieser Stelle möchten wir von unseren Erfahrungen am 24.11.2023 mit dem ÖPNV, genauer gesagt der Transdev/Die Bahn berichten.

Als Trainer einer Jugend Fußballmannschaft aus Barsinghausen haben wir im Rahmen eines Mannschaftsausflug zum Fußballspiel H96-Hertha BSC die Verlässlichkeit des Zugverkehrs kennenlernen dürfen. Es wäre eine 25 Minuten S-Bahn Fahrt von Barsinghausen nach Hannover Linden-Fischerhof. Die Rückfahrt hat 2 Stunden gedauert. 

Im Vorfeld haben wir uns Informationen an den entsprechenden Stellen zur Verfügbarkeit und Kapazität eingeholt, da es bekannt war, dass wir mit 28 Kindern und Betreuer unterwegs sind und der Bahnverkehr zwischen Barsinghausen und Wennigsen auf Grund der Bahnübergangssperrung über den Schienenersatzverkehr (SEV) abgewickelt wird. Es wurde uns zugesichert, es würden ausreichend Kapazitäten im SEV zur Verfügung stehen.

Wir haben die Verbindung über Haste gewählt, damit wir zeitgerecht vor Ort sind. Diese Verbindung wurde kurzfristig gestrichen und wir mussten den Schienenersatzverkehr und Bahn wählen. Dadurch kamen wir zu spät und haben den Anstoß verpasst.

Nach einem schönen Abend im Stadion wollten wir die Heimfahrt antreten. Wieder einmal kurzfristig fiel die Zugverbindung Richtung Wennigsen/Barsinghausen aus. Wir hatten drei unterschiedliche Apps in Verwendung und alle zeigten unterschiedliche Meldungen. Verbindungen sind gestrichen oder nicht, verspätet oder nicht. Unsere geplante Verbindung wurde kurzfristig gestrichen. Wieder umdisponieren. Mit der S5 und 2-mal Bus das sollte klappen. Wir wollten in die S5 einsteigen, aber die Bahn konnte nicht weiterfahren, da sie überfüllt war. (Welch Ãœberraschung nach einem Fußballspiel). Da wir unseren Bus in Weetzen durch die Verspätung nicht erreicht hätten sind wir ausgestiegen und wollten die Bahn in 25 Minuten um 21.40 nehmen. Uns wurde versichert, dass dieser Zug fährt. Also am Bahnsteig warten, inzwischen war es 21.20, und zwei Apps sagten, dass der Zug um 21.40 ausfällt. Eine  App hat den Zug noch bestätigt. Sämtliche Folgezüge Richtung Barsinghausen sind danach ausgefallen.

Da wir weder der Bahn noch der S-Bahn Glauben schenkten, haben wir entschieden mit der U3 bis Wettbergen zu fahren und dann die Eltern zu bitten uns abzuholen. Das hat geklappt, neun Eltern sind spontan um 22 gekommen und haben eine Stunde Autofahrt auf sich genommen.

Man bedenke auch die Gruppengröße und das Alter der Kinder von im Schnitt 12 Jahren, welche bei Temperaturen um 3 Grad Ewigkeiten am Bahnsteig warten müssen. Die Kinder selbst haben sich vorbildlich verhalten. Auch wenn wir Trainer vom Hin und Her genervt waren und nicht wussten, wie es weitergeht, haben die Kinder alles mitgemacht. In den Zug rein; Aus dem Zug raus, S Bahn, oder doch nicht; Straßenbahn, etc. Großes Lob an die Eltern die kurzfristig Taxi gespielt haben und uns alle wohlbehalten bis ca. 22.30 Uhr nach Hause gebracht haben.

Bei einem Heimspiel gegen Berlin kann man davon ausgehen, dass es gut besucht ist und die 45.000 Besucher zum und vom Stadion kommen müssen. Der Üstra gelingt dies mit Zusatzzügen um die Gäste schnell wegzubringen. Warum schafft das die S Bahn nicht. Das sind keine überraschenden Ereignisse, sondern lange festgelegte Termine, die man gut planen könnte.

Wir werden zukünftig Ausflüge nicht mehr mit der S-Bahn planen, sondern Alternativen suchen.“

Mit freundlichen Grüßen 

Oliver Fürtbauer