SPD bekräftigt Position zum Wasserwerk Eckerde und kritisiert CDU

Eckerde/Barsinghausen.

Mit Erstaunen hat die SPD Barsinghausen die Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Gerald Schroth aufgenommen und jetzt ihre Kritik dazu formuliert. Die CDU habe in der letzten Sitzung des Finanzausschusses am 27. August Gelegenheit gehabt, angeblich noch offene Fragen zum Neubau des Wasserwerks zu stellen.

Die anderen Fraktionen hätten sich informiert und von den anwesenden Gutachtern und den Vertretern der Stadtwerke Antworten auf ihre Fragen erhalten: "Die CDU hatte sich offensichtlich mit den vorliegenden Gutachten und Stellungnahmen bis zur Sitzung noch gar nicht befasst. Statt sich mit einem Votum klar zum Neubau des Wasserwerks zu bekennen, hat sie Beratungsbedarf angemeldet und beschränkt sich nun darauf, Vorwürfe gegenüber der SPD und den Stadtwerken zu erheben. Das hat seitens der CDU wenig mit der gewünschten Sachlichkeit zu tun."

Selbst nach Darstellung der CDU könne das moderne CARIX-Verfahren diverse Spurenstoffe gut aus dem Grundwasser herausfiltern. Bemerkenswert sei, dass aber nicht erwähnt werde, um welche Substanzen es sich dabei handele: "Fakt ist, dass drei der sechs Brunnen des Wasserwerkes in Eckerde schon jetzt so hoch mit Sulfat belastet sind, dass die Grenzwerte erreicht oder überschritten werden. Es handelt sich dabei um die Brunnen mit den höchsten Fördermengen. Daneben ist bekannt, dass Nitrat ins Grundwasser gelangt. Sulfat und Nitrat können mit dem CARIX-Verfahren aus dem Wasser entfernt werden, während die Schnellentcarbonisierung dazu nicht in der Lage ist." Sollten diese Schadstoffe im Wasser weiter steigen oder eine Mischung mit unbelastetem Wasser nicht mehr möglich sein, wäre bei der Schnellentcarbonisierung eine teure Nachrüstung unumgänglich.

Veolia sei ein internationales Unternehmen, das sich unter anderem auf den Bau von Wasseraufbereitungsanlagen mit einer patentierten und bewährten Technik spezialisiert habe. "Anders als bei der von Herrn Lahmann favorisierten Firma Purena geht es um den Bau der Aufbereitungsanlage und nicht um den Verkauf unseres Grundwassers im großen Stil." Weiterhin positioniere sich die CDU nicht zur Forderung des Bürgermeisters, das Grundwasser in großen Mengen abzupumpen und an Purena zu verkaufen.

"Hinsichtlich der Einleitung des Prozesswassers in die Südaue sollte Herr Schroth besser auch bei den Fakten bleiben. Bei einer Einleitung in den Vorfluter liegen die Kosten für die Kunden bei 0,93 Euro bzw. bei 0,95 Euro.  Sowohl beim CARIX-Verfahren als auch bei der Schnellentcarbonisierung ist in jedem Fall die Einholung eine Genehmigung zur Einleitung in den Vorfluter erforderlich." Es sei also keinesfalls so, dass die Genehmigung für eine Schnellentkarbonisierung bereits vorliege.  Bei beiden Verfahren könne eine abschließende Beurteilung der Genehmigungsfähigkeit nach den Feststellungen der Gutachter erst nach der abschließenden Untersuchung des Vorfluters, der Mischwasserberechnung und der Aussage der zuständigen Behörde erfolgen: "Die Erfolgsaussichten für das CARIX-Verfahren werden von den Sachverständigen entgegen der von der Verwaltung verbreiteten Meinung mit gut bewertet. Der Bürgermeister ist uneinsichtig und stellt seine Erkenntnisse über den Sachverstand der Gutachter."