Eckerde. Am heutigen Montag, 9. September, wurde der symbolische erste Spatenstich für den Bau des neuen Wasserwerks in Eckerde vorgenommen. Bis 2027 soll das neue Werk stehen und die Bürger verlässlich mit Wasser versorgen..
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Barsinghausen, Shteryo Shterev, begrüßte Gäste aus Politik, Stadtverwaltung, der Region Hannover und Projektbeteiligten in Eckerde. Es sei ein weiter Weg gewesen, doch nach drei Jahren der Planung sei nun ein Meilenstein erreicht und der Bau könne unweit des alten Wasserwerkes beginnen. „Wir müssen jetzt in die Versorgung investieren. Müssen zeigen, dass wir auch lokal schnell handeln können und Naturschutz und Technik zusammenbringen können. Dies ist allen Beteiligten gelungen, vielen Dank dafür“, so Shterev.
Modernes Wasserwerk für die Zukunft
André Bahlcke, Holinger Ingenieure GmbH, sagte: „Mir geht das Herz auf, wenn ich die Fortschritte hier sehe.“ 2027 soll das neue Werk in Betrieb genommen werden und mindestens 60 bis 70 Jahre seinen Dienst tun. 490.000 Liter Wasser pro Stunde wird das Werk fördern können. Es dient in erster Linie dazu, Wasser aufzubereiten und zu speichern. Das Werk wird das Wasser enthärten und filtern können und setzt auf eine CARIX-Anlage. In zwei 1.500m³ Edelstahl-Wasserbehältern wird das Trinkwasser gespeichert. Bahlcke erklärte weiter, dass 700 Meter Rohre innerhalb der Anlage verbaut werden und eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach kommt. „Mit Kameras und weiterer Sicherheitstechnik sowie einem Notstromaggregat wird das Werk auch gut geschützt sein“, so Bahlcke weiter.
Bürgermeister Henning Schünhof nahm die Gäste mit auf eine kurze Zeitreise. Bereits 2017 hätten erste Ideen für ein neues Wasserwerk vorgelegen, da schon damals das alte Werk als abgängig bezeichnet wurde. 1965 wurde das alte Wasserwerk in Eckerde erbaut. „Aus Geldmangel wurde es nur selten saniert.“ 2022 standen dann die Finanzierung und der Ratsbeschluss zum Bau. Es folgten diverse Anträge und Planungen bis zum heutigen Baubeginn. „Bis 2027 ist es noch eine Weile, doch auch einen Marathon beendet man nur, wenn man den ersten Schritt macht. Es wird die Bürger verlässlich mit gutem Trinkwasser versorgen. Vielen Dank an alle Beteiligten“, sagte der Bürgermeister und schloss mit einem Zitat von Mark Twain: „Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.“
Auch Anka Dobslaw, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, und Ute Lamla, stellvertretende Regionspräsidentin, fanden dankende Worte für alle Projektbeteiligten. „Die Versorgung aller Haushalte und der Industrie mit Wasser ist eine wichtige Aufgabe. Wir können dank der harten Arbeit der Stadtwerke stolz auf unsere Wasserqualität in der Region sein“, erklärte Lamla. Dobslaw erklärte, dass in ganz Niedersachsen angestrebt werde, alte Infrastruktur zu erneuern. In Barsinghausen sei man nun ein gutes Stück vorangegangen. Auch der Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban, der auch Aufsichtsratsmitglied bei den Stadtwerken Barsinghausen ist, dankte ebenfalls allen Beteiligten.
Es muss noch weiter in die Wasserversorgung investiert werden
Nach dem symbolischen ersten Spatenstich gab Geschäftsführer Shterev aber zu bedenken: „Wir müssen weiter in die Infrastruktur investieren. Das sind Kosten für die jetzige Generation, wird sich in Zukunft aber auszahlen.“ Man habe in den letzten Jahren gut 6 Millionen Euro in die Sanierung der Trinkwasserrohre investiert, um Wasserverluste zu minimieren. Doch es müsste weiteres Geld in Speicher etc. fließen. „Wichtig wird auch sein, in den Monaten mit viel Regen, dass Wasser aus dem Deister besser aufzufangen. Das fließt sonst alles in die Weser und ist einfach weg.“ Das Wasser aus dem Deister würde die Brunnen in Eckerde entlasten. „Die Wasserkosten in Barsinghausen werden steigen, doch wie genau, wird man beobachten müssen. Das neue Wasserwerk wird da nur ein Faktor von vielen sein“, so Shterev.
Was mit dem alten Wasserwerk nach der Inbetriebnahme des neuen Werks 2027 geschehen wird, ist derzeit unklar. Konzepte zur Nachnutzung gibt es derzeit nicht. Es wird noch wichtig bleiben, bis das neue Werk läuft. Der Netzbetrieb, dort wo das Wasser in das Netz gespeist wird, wird am Ort des alten Werkes bleiben.
Insgesamt liege man bei den Baukosten von 24 Millionen Euro im geplanten Kostenrahmen, so Shterev abschließend.