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21x30-Tour – Hemminger Bürgermeister spricht Jobsharing und Stadtbahnausbau an

Auf der 21x30-Tour: Regionspräsident Steffen Krach (l.) und Hemmingens Bürgermeister Jan Dingeldey.

Hemmingen/Region. Die 21 Städte und Gemeinden in der Region Hannover innerhalb eines Tages im Rahmen einer Bustour verbinden: Diese Idee stand Pate für die 21x30-Tour, die das Fahrgastfernsehen in Kooperation mit der Region Hannover am 1. November organisiert hat. Auch die con-nect.de/leine-on.de Redaktion war bei der Aktion mit an Bord und hat seine Kommunen im Berichtsgebiet gemeinsam mit dem Regionspräsidenten angefahren. In Hemmingen holte Regionspräsident Steffen Krach dann Bürgermeister Jan Dingeldey ab, um auf der Weiterfahrt nach Ronnenberg ins Gespräch zu kommen. .

In Hemmingen übergab bei der 21x30-Tour Pattensen Bürgermeisterin Ramona Schumann den Staffelstab an Amtskollegen Jan Dingeldey. Der nächste Halt der Tour durch die Region war Ronnenberg. Auf der Fahrt dorthin kamen Regionspräsident Steffen Krach und Jan Dingeldey ins Gespräch.

„Der Stau in Hemmingen zeigt uns, dass die Verkehrswende hier voran geht, denn wir mussten die Baustelle für die Stadtbahnverlängerung umfahren“, begrüßte Regionspräsident Krach den Hemminger Bürgermeister auf der Tour. Auch Radwege würden gebaut und die Stadtbahnverlängerung weiter bis Arnum sei in Planung. Gerade beim Radverkehr können wir uns gute Konzepte auf internationaler Eben abschauen“, so Krach. „Wir sind nun beide seit einem Jahr im Amt“, freute sich Dingeldey über die ungewöhnliche Gesprächsmöglichkeit, „Hemmingen und die Region stehen aber vor großen Herausforderungen.“ Er dankte der Region, dass diese viel Geld in Hemmingen investiere, die Stadtbahnverlängerungen bis nach Arnum seien eine große Chance für die Orte. „Leider werden derzeit viele Radwege nur als rote Streifen auf der Straße umgesetzt, doch dies waren alte Pläne, die nun umgesetzt würden, die auch nicht mehr verändert werden konnten“, wünscht sich der Bürgermeister optimalere Radwegelösungen. Auch einen weiteren Ausbau bei der E-Ladestruktur wünscht sich Dingeldey.

Bei allen Ideen leidet aber auch Hemmingen unter einem großen Defizit im Haushalt. Zehn Millionen fehlen für den Ausgleich. „Mein Vorgänger sagte mir“, so Krach zu den Finanzen der Region, „Das es immer einen Überschuss gab und ich mir keine Sorgen mache solle. Die Zeiten haben sich schnell geändert.“ Er wolle die Regionsumlage aber nicht erhöhen, dies sei in der jetzigen Situation das falsche Signal. Krach setzt auf Land und Bund, die den Regionen und Kommunen stärker unter die Arme greifen müssen, wenn gleichzeitig auch immer mehr Aufgaben auf die Kommunen abgegeben werden. „Die Finanzlage wird uns beide in der Amtszeit aber sicher noch lange begleiten“, so Krach. Über die Stadtbahnverlängerung sagte Dingeldey, dass die Pläne schon 2007 fertig waren, der Bau aber erst 2023 abgeschlossen werde. „Eine unglaubliche Zeit und das kann doch einfach nicht sein, dass so etwas in der Region so lange dauert“, ärgert sich der Regionspräsident. Da die Streckenführung bei einigen direkt am Vorgarten vorbeiführe, müssten die Bürger eng in die weiteren Planungen eingebunden werden, jedoch sei die Entscheidung zum Bau und zur Verkehrswende bereits beschlossene Sache.

Nicht nur die Finanzen, auch der Fachkräftemangel würde in Hemmingen für Probleme sorgen. Dingeldey schlug ein „Jobsharing“ zusammen mit der Region und anderen Kommunen vor, um das Problem gemeinsam anzugehen. Die Regionsumlage sieht der Bürgermeister derzeit unkritisch, da Hemmingen durch die Investitionen der Region eher profitiere. Krach will bei den Finanzen den neuen Finanzminister des Landes ins Boot holen. Die Kommunen würden viel beim Sport, Kultur, Schulsanierungen leisten, bekämen aber am wenigsten von Steuereinnahmen ab. Um den Fachkräftemangel abzufedern, will Krach stärker auf Digitalisierung setzen, um Arbeitsabläufe schlanker und schneller zu gestalten.

In Ronnenberg angekommen, übergab Bürgermeister Jan Dingeldey den Staffelstab an die Ronnenberger Delegation.