Ronnenberg. Gut 120 Personen kamen zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ronnenberg im Gemeinschaftshaus Ronnenberg am Freitagabend. Neben vielen Ehrungen und Beförderungen, standen auch große Danksagungen in diesem Jahr an. Kritisiert wurde hingegen, dass nicht mehr alle Aufgaben durch ein reines Ehrenamt geleistet werden können und über hauptamtliche Ämter diskutiert werden muss..
Ortsbrandmeister Andreas Keese begrüßte Feuerwehrkameraden und Gäste aus Politik und Verwaltung. Für den stellvertretenden Regionsbrandmeister und Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt war es der letzte offizielle Besuch in Ronnenberg, er scheidet im Oktober altersbedingt aus dem Amt aus. „Du bist hier aber immer herzlich willkommen“, erklärte Ortsbrandmeister Keese.
In diesem Jahr standen viele Beförderungen und Ehrungen auf der Tagesordnung.
So wurden von den aktiven Kameraden Andreas Keese für 50 Jahre in der Feuerwehr und Stephanie Niedrig für 25 Jahre geehrt. Von den passiven Feuerwehrmitgliedern wurde Thomas Hülse für 50 Jahre geehrt, Andreas Hübener und Detlef Neiseke für 40 Jahre und Andreas Matuschke für 25 Jahre.
Bei den Beförderungen durften sich Leon Amelang, Tyler Dombeck, Hannes Pieper und Ronas Toprakli über die Ernennung zu Feuerwehrmännern und Aufnahme in der aktiven Wehr freuen. Lukas Augenreich und Jan Pieper wurden zu Oberfeuerwehrmännern befördert und Caroline Matuschke zur Oberfeuerwehrfrau. Hauptfeuerwehrmann dürfen sich nun Janik Kolthof und Torben Triefenbach nennen. Christin Schütte ist nun Hauptfeuerwehrfrau. Marcel Keese und Tim Knigge wurden zum 1. Hauptfeuerwehrmann und Karolin Lüders und Monika Schönfeld zur 1. Hauptfeuerwehrfrau befördert. Maximilian Lüerßen darf sich fortan Oberlöschmeister nennen, Sven Wolf Hauptlöschmeister und Stefan Trittschanke Oberlöschmeister.
Im Bericht des Ortsbrandmeisters zum Einsatzgeschehen im Jahr 2023 merkte dieser an, dass es leider eine Vielzahl an Ölspuren gab: „Wir sind zu 17 Ölspuren ausgerückt und haben dabei viel Zeit und 275 Säcke Bindemittel verbraucht. Da muss man sich die Frage stellen, ob dies tagsüber die Aufgabe einer ehrenamtlichen Feuerwehr sein muss, oder ob da nicht besser ein externes Unternehmen für beauftragt werden kann.“ Auch wenn das Jahr 2023 mit einer Ölspur begann und einer endete, gab es insgesamt weniger Einsätze (119) als im Vorjahr (153). Der Ortsbrandmeister erklärt dies mit insgesamt weniger „Natureinsätzen“. Letztendlich arbeitete die Feuerwehr Ronnenberg 43 Brandeinsätze, 74 Hilfeleistungen und zwei sonstige Einsätze ab. Keese erinnerte an den Unterstützungseinsatz im Februar bei einem brennenden Haus in Gehrden und einen PKW-Brand in Ronnenberg im Mai. Besonders dürften aber die Großfeuer im Sportpark in Empelde im Oktober und wenige Wochen danach in der Wennigser Mark in Erinnerung bleiben, wo auch die Feuerwehr Ronnenberg im Einsatz war. Zu Weihnachten rückten die Ehrenamtlich dann zu mehreren Hochwassereinsätzen aus.
Gerne erinnerte sich Keese an den Tag der offenen Tür im September zurück und kündigte gleich das Osterfeuer am 30. März 2024 an. „Hier darf uns gerne viel Grüngut gebracht werden, damit es auch schön groß wird.“
Die Mitgliederzahlen in der Feuerwehr Ronnenberg sind laut Keese mit insgesamt 495 Mitgliedern erfreulich und stabil.
Besonderen Dank für die aktiven Kameraden gab es im Bericht des Musikzugleiters Martin Pieper. Es sei erstaunlich, was die Aktiven alles leisten würden. Bei Angriffen auf Einsatzkräfte müsste daher gehandelt werden. „Die Kultur des Miteinanders leidet leider sehr, was die Mitgliederzahlen vieler Vereine zeigen. Das kann so nicht weitergehen, es ist genug“, so Pieper. Ein großes Dankeschön richtete er auch an seine Musikzugmitglieder und erinnerte an das ausverkaufte Konzert im Vergangenen Jahr. „Die vielen Probestunden haben sich gelohnt, denn die Stimmung war einfach toll.“
Der stellvertretende Bürgermeister Carsten Mauritz dankte in seinen Grußworten ebenfalls den Kameraden und richtete Grüße von Bürgermeister Marlo Kratzke aus. Laut Mauritz befänden sich Gesellschaft, Wirtschaft und Staat in einer Krise, die auch die Feuerwehr beträfen. „Es kommt jedoch immer auf die Menschen an, nicht auf das Geld, wenn man wirklich etwas bewegen möchte“, lobte er die Feuerwehrleute. Die Politik sei daher dabei, den Feuerwehrbedarfsplans abzuarbeiten. „Eure Kameradschaft wird jeder Krise trotzen“, sagte Mauritz.
Stellvertretender Regionsbrandmeister und Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt dankte allen Kameraden für den selbstlosen Einsatz gegen das Hochwasser an Weihnachten. Doch auch bei den Großeinsätzen in Empelde und Wennigser Mark sei die Schwerpunktfeuerwehr Ronnenberg mittendrin gewesen. „Die Führung der Regionsfeuerwehr dankt euch dafür“, so Schmidt.
Stadtbrandmeister Gunnar Scheele konnte nicht zu allen Themen, die die Stadtfeuerwehrführung derzeit beschäftigten, etwas sagen. „Bei den Ölspuren sind wir aber am Ball und sind bei der Endabstimmung mit einer entsprechenden Firma.“ Die Beschaffungen für die Feuerwehren würden laufen, aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibungen, gestalteten sich diese aber als langwierig. „Wir haben hierfür eine externe Firma beschäftigt, damit es auch rechtssicher verläuft“, so Scheele. Besonders nach den Großeinsätzen seien die Nacharbeiten und Neuanschaffungen und Reparaturen zeitaufwendig, weshalb auch hier über ein entsprechendes Hauptamt diskutiert werden müsse.
Zum Ende der Versammlung meldete sich noch Matthias Düsterwald von der Stadtjugendfeuerwehr zu Wort. Er hatte noch für einen Feuerwehrkameraden eine Ehrung dabei. Dieser Kamerad habe sich über Jahrzehnte stets für die Jugendfeuerwehr in Ronnenberg eingesetzt, egal in welchem Amt. Darüber hinaus gehöre dieser Kamerad seit 15 Jahren zum Zeltlager-Team. „Markus Gust, dafür danke ich dir im Namen der Stadtjugendfeuerwehr sehr und überreiche dir daher das Niedersächsische Ehrenzeichen der Jugendfeuerwehr.“