Gehrden/Region. In einer gemeinsamen Sitzung der Vertreter von Bündnis90/die Grünen aus den Ortsverbände Gehrden, Barsinghausen, Wennigsen und Seelze am 10. Juni wurde eine Erklärung zu den Planungsentwürfen der Trassenführung für den Ausbau der Hochspannungsgleichstromverbindungen der geplanten Stromtrassen Ost-West und Nord-West-Link verfasst. Alle Grünen Ortsverbände begrüßen die für die Energiewende notwendigen Stromtransporte von den Offshore-Windenergieanlagen an der Küste nach Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen..
Doch sie sind sich einig, dass besonders der Bau eines Gleichstromdrehkreuzes, des sogenannten Multiterminal-Hubs, sehr sorgfältig geplant werden muss. Hier entstehe in der Bevölkerung Widerstand, wenn nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um den Bau einer solchen Anlage in Naherholungsgebieten zu vermeiden. Industrieanlagen wie die geplanten zehn 30 Meter hohen Hallen auf einer Fläche von 40 Hektar sollten möglichst in Industrie- oder Gewerbegebiete integriert oder an die Autobahn angepasst werden, so die Grünen. Das Vorhaben, diese Anlage in das Calenberger Landschaftsbild einzuplanen, muss überdacht werden, denn Industrieanlagen in dieser Dimension könnten mit nur geringfügigen Änderungen der Trassenführung in besser geeigneten Industriegebieten integriert werden. Die Grünen fordern daher gemeinsam Tennet auf, Alternativstandorte zu erkunden. Diese Forderungen sollten durchgesetzt werden, um die Akzeptanz der Bevölkerung für die Energiewende sicherzustellen und die Landschaft zu schützen.
Lisa-Marie Benda, Vorstand des Grünen Ortsverbands Gehrden, betont: "Die geplanten Industriehallen im Calenberger Land würden eine einmalige Kulturlandschaft unwiederbringlich zerstören. Wir setzen uns für eine Neuplanung ein, die sowohl den Anforderungen der Energiewende gerecht wird als auch den Schutz unserer Natur berücksichtigt." Sandra Stets, Fraktionsvorsitzende Grüne Pattensen ergänzt: „Zudem werden Böden mit einer äußerst hohen natürlichen Bodenfruchtbarkeit unwiederbringlich zerstört“. „Deshalb haben wir uns ortsverbandsübergreifend zu diesem Statement zusammengetan,“ ergänzt Axel Lambrecht aus Wennigsen.
Der Ausbau und die Versorgung mit regenerativer Energie müsse effektiv vorangebracht, Verzögerungen vermieden und die Akzeptanz in der Bevölkerung sichergestellt werden. Dies ist laut den Grünen entscheidend, um den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Standortplanung des Multiterminal-Hubs wird von den Grünen Ortsverbänden in Gehrden, Barsinghausen, Wennigsen und Seelze kritisch begleitet werden. Heinz Strassmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen Gehrden ergänzt: "Es ist jetzt die Aufgabe von Tennet, Alternativstandorte zu erkunden. Die Planungsänderung bezüglich des Standorts des Multiterminal-Hubs muss zügig vorangetrieben werden, um den Ausbau und die Versorgung mit regenerativer Energie weiter voranzubringen, ohne die Landschaft zu gefährden."